Auf unserem Bauernhof in St. Konstantin unterm Schlern ist immer etwas los. Begleiten Sie uns durch das ganze Jahr.
365 Tage Trafunshof
Tradition verpflichtet
Kaum ist das alte Jahr zu Ende, polieren wir Anfang des Jahres unser altes Kumet und den von Iwan liebevoll restaurierten historischen Pferdeschlitten von 1835 auf Hochglanz. Es wird zur Bauernhochhochzeit in Kastelruth gefahren. Wahrheitsgetreu wird eine Hochzeit der Bauersleut zu früheren Zeiten nachgestellt. Über St. Valentin bei Seis bis nach Kastelruth führt der Hochzeitszug. In den Gaststätten in Kastelruth werden dann auch die typischen Gerichte aufgekocht. Mit dabei ist unsere zuverläßige Haflingerstute Pina, der die ganzen Schellen und Glocken sowie das Gekratze der Kufen überhaupt nix ausmachen.
Weiter geht's zur Hengstepräsentation in Lana um Maria Lichtmeß
Unser selbstgezogenen Hengste Nalisto und Stakkato schnauben schon ganz ungeduldig. Den ganzen Winter über werden sie fit gehalten für diesen Moment. Stolz präsentieren sie sich vor breitem Publikum und interessierten Stutenbesitzern. Um Maria Lichtmeß werden in Lana alle Deckhengste wieder vorgezeigt um Werbung für die eigene Person zu machen. Bald beginnt die Decksaison und sie freuen sich auf viele tolle Haflingerdamen.
Frühlingszeit - Fohlenzeit
..und pünktlich zu Beginn der Decksaison kehrt auf unseren Hof wieder bewegtes Leben ein. Die Fohlen werden geboren. Nach langer geplanter Zuchtüberlegung ist es nun soweit. Die Nächte bis zur Geburt sind lang und wir freuen uns alle riesig, wenn nach 11monatiger Tragezeit ein gesundes Fohlen geboren wird.
Neben den betreuten Fohlengeburten am Hof, kommen langsam die ersten Deckstuten von außerhalb auf den Hof um von Nalisto oder Stakkato für das nächste Jahr tragend zu werden. Haflingerhengste decken im Natursprung, d.h. die Stute wird, meist im Zeitraum von einer Woche, mehrmals dem Hengst zur Paarung zugeführt. Sobald die Stute den Hengst abschlägt, wird nach 17 Tagen per Ultraschall abgeklärt, ob sie trächtig ist. In dieser Zeit befinden sich deshalb einige Stuten mehr auf dem Trafunshof.
April - Juni: Zeit der Schauen und Stutbucheintragung
Im Frühjahr beginnt die Vorbereitung für die Stammbuchaufnahme der 3jährigen Haflingerstuten. Ungefähr zwei Monate Arbeit steckt dahinter um die jungen Pferde für diesen Augenblick, körperlich in Bestform, einer Fachjury vorstellen zu können. Einer der wichtigsten Momente im Haflingerleben. Mit der Benotung werden die jungen Blondinen in das Stutbuch aufgenommen und je nach Klassifizierung steigt auch der Wert dieser wunderschönen Tiere. In diese Zeit fallen noch kleinere, örtliche oder große regionale, sowie internationale Haflinger-Schauen.
Zeitgleich richten wir die Felder und Wiesen um den Hof und auf der Seiseralm her. Der Boden wird geräumt (von Steinen und Hölzern befreit), geeggt und notfalls auch gedüngt. Unser Dung ist 1-2 Jahre gut verrotteter Pferdemist. So kann das Futter für unsere Tiere gut gedeihen. Im Vergleich zu anderen Landwirten mähen wir das Heu eher spät: Anfang bis Mitte Juni, da für Pferde ein späterer Schnitt von Vorteil ist. Circa einen Monat später beginnen wir mit der Heuarbeit auf der Seiseralm. Unser Hof leert sich jetzt so langsam. Die meisten Pferde kommen im Sommer ab Mitte Juni auf die Alm in den Urlaub. Sie genießen dort ihre Freiheit und da schmackhafte Gras.
Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde
Im Frühjahr und im Sommer finden die meisten Pferdeturniere statt. Unsere Einsteller und manchmal auch wir selber messen uns dann mit unseren Pferden auf Westernturnieren: bei Gaudispielen oder Reining-Turnieren, dem Oswald von Wolkenstein-Ritt oder Fahrturnieren mit Erfolg mit anderen Kontrahenten.
Mittlerweile ist der Hochsommer am Trafunshof eingezogen. Duftende, frische Früchte werden zu Marmelade, Kompotten oder Mus verarbeitet. Am Hof sind dies Rhabarber, Zwetschgen und Birnen. Die Kräuter werden getrocknet und verräumt. Aus Minze und Holunder machen wir einen erfrischenden Sirup. Später kommen noch die getrockneten Apfelringe dazu.
Ende August mähen wir das Grummet im Tal. Im November heißen wir die jungen, wilden Haflingerhengste willkommen. Sie bleiben jetzt bis Anfang Februar bei uns und werden, wie die Stuten, vorbereitet für den Ernst des Lebens. Die internationale Hengstekörung findet jedes Jahr in Auer statt. Europaweit findet sie eine große Beachtung: wird hier doch die neue Hengstegarde vorgestellt.
So wie unser selbstgezogener Hengst Bolero.
eine weiter unglaubliche Erfolgsgeschichte konnten wir 2012 schreiben:
Bolero, selbstgezogen aus der seltenen B-Linie gewann 2012 in Meran die nationale Hengstekörung. Schon als Fohlen, wie auch Pinka, hat er alles gewonnen:
- Südtirol weites Fohlenchampionat: Reservesiegerfohlen
- Verona Siegerfohlen bein den Jährlingen
- Nationaler Körungssieger
- Best in Show Verona, zweiter beim Freispringen
- und last but not least: Siegerhengst bei der Leistungsprüfung in Stadl Paura (A)
Von 2013 - 2017 als Deckhengst bei uns auf Station, mittlerweile verkauft.
Sieger 2015 bei den Hengstfohlen: unser Stakkato
Die große Wiese auf der Seiseralm wird nun für unsere Pferde eingezäunt, damit die Stuten, inzwischen ohne Fohlen, ein bisschen Urlaub alleine geniessen können. Die Fohlen werden Anfang - Mitte September von den Müttern entwöhnt und für die Eintragung ins Fohlenregister fit gemacht. D.h. sie werden halfterführig, geputzt und gewinnen das Vertrauen des Menschen. Die Eintragung ins Fohlenregister erfolgt am Trafunshof: dabei werden alle Fohlen vom Schlerngebiet unter ihrer Mutter vom Zuchtexperten gemustert. Die schönsten Fohlen qualifizieren sich dann für das landesweite Fohlenchampionat gegen Ende Oktober.
Mittlerweile sind auch die Pferde wieder ins Tal zurückgekommen. Die eigenen Pferde kommen auf die Wiesen und Weiden um den Trafunshof, die anderen werden eingestallt.
Letzter Schautermin ist die Agrialp, die im 2 Jahres Rhythmus abgehalten wird und findet immer Mitte November statt. Um diese Jahreszeit haben wir alle Tiere wieder zu Hause im Stall.
So schnell geht ein Jahr vorüber.